lunes, 11 de junio de 2007

Das Drama des Fortschritts



Dies ist der Teil eines Interviews mit dem peruanischen Indigenen "Grimaldo Rengifo" (www.pratec.org.pe/articulos/posicion/p12.pdf ) , das aus der Zeitung zum G8 Gipfel der Organisation "terre des hommes" ( www.tdh.de ) stammt.
Es gefiel uns so gut, daß wir es in unserer Radiosendung "Haltestelle Iberoamerika" ( www.querfunk.de ) veröffentlicht haben. Die Weisheit des peruanischen Indianers aus Lamas (Amazonas-gebiet/ www.lamasperu.com ) ist großartig. Würden alle Menschen auf der Erde heute so denken, wie früher die Indianer, so hätten wir kein Klimaproblem und keine Umweltzerstörung. Wir könnten ruhig auf unserer Erde leben, statt befürchten zu müssen, daß es unseren Kindern und Kindeskindern übel ergehen wird: Beschienen von der immer heiße werdenden Sonne, leidend unter den Missernten, dem Aussterben von Flora und Fauma und einer Erde ohne Gletscher und Antarktis.


DAS DRAMA DES FORTSCHRITTS


Grimaldo Rengifo: Die andine Kultur ist darauf angelegt, dass alle Formen des Lebens sich entwickeln können: Pflanzen, Tiere und Menschen werden respektvoll behandelt: In der andinen Welt ist die Beziehung zur Natur etwas sehr Würdiges. Bis heute ist die Erde "Mutter Erde". Es ist also keine Beziehung Mensch-Ressource, sondern eine persönliche emotionale Beziehung.


Frage:Welche Rolle spielt dabei der "Fortschritt"


Antwort:Ich glaube, das ist ein alter Begriff der Europäischen Kultur: Die Griechen meinten, die Stadt sei der Ort, an dem der Mensch sich verwirklichen könnte. Fast nirgendwo in der griechischen Literatur findet man eine Wertschätzung des Lebens der Bauern. Auch Marx hat an die Verwirklichung der Menschen in der Stadt und durch die Technologie geglaubt. Demnach war "Entwicklung" der Wechsel vom "barbarischen Leben" auf dem Land hin zum "zivilisierten Leben" in der Stadt.

Der Fortschrittsbegriff bedeutet auch Unzufriedenheit mit der Gegenwart und die Suche nach einer Utopie, in der man sich verwirklichen kann. Das ist das Drama des Fortschritts, unfähig sein, die Gegenwart zu leben, immer auf dem Weg zu sein zu einer Zukunft, die man nicht erreicht.

Das schafft eine Situation der Sehnsucht und der Selbstquälerei.

Der Mensch macht alles zum Mittel auf dem Weg zu dem Ziel, das er sucht.

Wenn dieses instrumentelle Verhältnis sich auch auf die menschlichen Beziehungen ausbreitet, dann kehrt sich das gegen einen selbst.

Denn die Beziehungen werden Vertragsbeziehungen.

Das Gefühl des Lebens selbst wird genommen.

Das ist das Drama des Fortschritts.


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